Giuseppe Prezzolini
Das Leben Nicolò Machiavellis
Literarische Annäherung an eine unzeitige, widersprüchliche politische Biographie.
Aus dem Italienischen von Theodor Lücke.
Mit Holzstichen von A. Paul Weber.
160 Seiten, engl. Broschur, 13,40 Euro.
ISBN 978 3 92181049 1
Dieses Buch entstand 1927 und wurde 1929 in der vorliegenden Übersetzung im Widerstandsverlag des „Nationalbolschewiken“ Ernst Niekisch veröffentlicht. Es ist so auch ein Zeitdokument jener Jahre und der intellektuellen Widersprüche nicht nur im italienischen Fascismus der Zwanziger Jahre.
Obwohl ich euch schon viele Dinge aus dem Leben Nicolòs erzählt habe, die ihr selbst in den berühmtesten Biographien nicht gefunden hättet, gibt es doch immer noch einige, die ich beim besten Willen nicht enträtseln kann. So zum Beispiel die Frage: Welchen Schuh zog Machiavelli abends zuerst aus?
Giuseppe Prezzolini, Journalist und Schriftsteller, geboren am 27. Januar 1882 in Perugia, gestorben am 14. Juli 1982 in Lugano im Tessin. Der Schüler Henri Bergsons und Benedetto Croces begann seine literarische Laufbahn als Wortführer des „jungen Italien“ zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als Begründer und Herausgeber literaturkritisch und philosophisch bahnbrechender Zeitschriften wie Leonardo (1903–1908) und La Voce. Wie seine futuristischen Künstler- und Zeitgenossen um Marinetti später Anhänger Mussolinis, wich er vor den inneren Widersprüchen des italienischen Fascismus ins „halbherzige Exil“ aus und war bis Kriegsende Professor an der Columbia University in New York. Sein umfangreiches literarisches und kulturpolitsches Werk hat auch im heutigen Italien Einfluss.