Bruno Preisendörfer
Candy oder Die unsichtbare Hand.
Nach einer berühmten Vorlage des Herrn von Voltaire erzählt und auf den Stand der Neuen Weltordnung gebracht.
Mit 30 Vignetten von Wolfgang Würfel.
170 Seiten, engl. Broschur, Fadenheftung, 19,90 Euro.
ISBN 978 3 93110963 9
Candy oder Die unsichtbare Hand ist ein zeitgemäßer, satirischer-politischer Bildungsroman und ein raffiniertes literarisches Spiel mit Voltaires Candide oder Der Optimismus: Candy ist ein Candide der Neuen Weltordnung. Wie vor 250 Jahren Candides Abenteuer die Theorie seines Lehrers Pangloß von der „besten aller möglichen Welten“ widerlegten, so führen die Abenteuer Candys die neoliberale Theorie von der „unsichtbaren Hand“ des Marktes und vom „Ende der Geschichte“ ad absurdum:
Aufgewachsen auf dem Landsitz eines reichen Amerikaners, wird Candy wegen der unerlaubten Liebe zu dessen Tochter Condola aus dem Paradies (das hinter ihm in einem Finanzskandal zusammenbricht) vertrieben und geht zur Army. Er kämpft gegen einen Schurken um Prinzenland, desertiert in Berlin, fällt auf dem Weg nach Moskau Taliban in die Hände, wird Zeuge der Hinrichtung seines optimistischen Lehrers, findet Condola wieder, befreit sie von einem Warlord und einem Waffenhändler und verliert sie erneut, irrt durch Balkanien und Balkanesien, wird nach Hongkong verschlagen und in Venedig von Senator Berlusco über Leiden und Freuden des modernen Macchiavellismus belehrt, kehrt vorübergehend in die Berliner Kulturszene zurück — und kümmert sich schließlich um seinen Garten in Bithynien.
Nur Träumer und Spinner ignorieren die normative Kraft des Faktischen, nur Utopisten und Terroristen wünschen sich eine andere Welt?
Bruno Preisendörfer, geboren 1957 in Kleinostheim bei Aschaffenburg, lebt in Berlin. Nach Zivildienst und Studium (Germanistik und Politik; Dissertation 1997 an der Freien Universität Berlin über Ästhetik und Herrschaft im preußischen Absolutismus) Journalist, Publizist (u. a. Redakteur des Berliner Stadtmagazins Zitty, 1995-1999 Redakteur des Freibeuter; Mitarbeit an Le Monde diplomatique, SZ, Tagesspiegel, Die Zeit) und Schriftsteller. Seit 2009 Herausgeber des Internetmagazins fackelkopf.